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Digitales Get-together: 3 Tools für erfolgreiches Online-Networking

Online-Meetings haben viele Vorteile: Man spart Zeit, Geld und kann sich außerdem über eine gute CO² Bilanz freuen. Den meisten Webinaren, Online-Workshops und Livestream-Veranstaltungen geht jedoch ein wichtiger Aspekt verloren – das anschließende Networking. Kreative Tools versprechen Abhilfe: Das Networking soll wieder in Schwung kommen und Ihre Gäste zum aktiven Austausch animiert werden. Aber funktioniert das auch? Wir haben 3 Tools für Online-Networking unter die Lupe genommen und für Sie getestet.
Digitales Get-together: 3 Tools für erfolgreiches Online-Networking

Online bleibt das Netzwerken fast immer auf der Strecke

Wahrscheinlich kennen wir es mittlerweile alle: In fast jeder Online-Veranstaltung werden wir gebeten, uns über den Chat einzubringen, auszutauschen und uns zu vernetzen. Eine hübsche Idee, die leider oft an der Umsetzung scheitert. Während eine Person sehr engagiert die eigenen Angebote mit Verlinkung im Chat postet und 5 weitere Gäste fragen, warum sie nichts hören können während die Moderator:innen versuchen zu schlichten und Probleme zu lösen, kommt für Austausch und Networking oftmals nicht die richtige Stimmung auf. Nach der Online-Veranstaltung verlassen viele Teilnehmende fluchtartig das geschehen per Klick auf das kleine [x] oben rechts, während andere mit Ihrem Networking-Bedarf nicht richtig abgeholt werden können.

Warum also nicht mal ein Event, dass nur dem Online-Networking dient?

Wenn Ihre Antwort auf diese Frage lautet: „Weil mir das passende Tool fehlt“, dann sind Sie hier genau richtig. Wir haben 3 Tools getestet, die das Online-Networking aufpeppen wollen.

Um das passende Tool für Ihre Bedürfnisse auszuwählen, sollten Sie im Vorfeld folgende Fragen beantworten:

Wie viel Interaktion möchte ich im Networking-Event zulassen?

Ein Online-Networking Event unterscheidet sich klar von einem Webinar oder einer Vortragsreihe, denn der zwischenmenschliche Austausch steht im Vordergrund. Sie treten nicht als alleinige:r Informationsvermittler:in auf, sondern fördern die aktive Kommunikation zwischen Ihren Gästen.

Diese Möglichkeiten sollte das verwendete Tool auch abbilden.

Für Vorträge oder Produktvorstellungen eignen sich die bekannten Webkonferenz-Tools Zoom, MS-Teams oder Jitsi Meet. In dieser Übersicht stellen wir Ihnen kostenfreie Tools für Videokonferenzen vor.

Wie viele Personen sollen gleichzeitig miteinander reden?

Ist es wirklich nutzbringend, wenn über 20 Personen an einem Gesprächskreis teilnehmen? Die meisten Anwendungen begrenzen diese Option ohnehin. Sie können diese Einstellung aber oft auch manuell anpassen.

Achten Sie bei der Auswahl des Online-Networking-Tools darauf (a) wie viele Personen insgesamt angemeldet sein können und (b) wie groß die jeweiligen Gesprächskreise sein können (mehr dazu weiter unten). 

Wie digital affin sind meine Kontakte?

Passen Sie Ihre Kommunikationstechnik an Ihre Zielgruppe an. Wenn Sie eher Personen ansprechen, die bisher wenig Berührungspunkte mit digitalen Tools hatten, sollten Sie auf einfache, browserbasierte Anwendungen zurückgreifen.

Ist Ihre Zielgruppe besonders innovativ, können Sie mit außergewöhnlichen Tools und Ideen punkten.

Eine passende Lösung für das Online-Networking finden

Nachdem Sie diese Fragen für sich geklärt haben, sind Sie bereit nach dem richtigen Onlinetool für Ihre Netzwerkveranstaltung Ausschau zu halten. Sie finden im Internet verschiedene Anwendungen über Suchbegriffe wie „Online Networking Tool“, „Online Networking Plattform“ oder „Event Netzwerk Tools“.

Um Ihnen die Übersicht zu erleichtern, stellen wir im Folgenden 3 Networking-Tools vor, die auch für kleine Unternehmen geeignet sind.

Wonder – digitale Gesprächskreise bilden  

Das Netzwerk-Tool Wonder.me eines Berliner Start-ups bietet im Unterschied zu den Meeting-Tools Zoom oder MS-Teams eine grafische Oberfläche, auf der sich die Teilnehmenden frei bewegen können:

Sie werden als kleiner Kreis auf dem Bildschirm (dem Meetingraum) dargestellt und können sich per Klick zu anderen Personen (ebenfalls Kreise) bewegen. Immer, wenn sich 2 oder mehr Personen begegnen, öffnet sich ein Gesprächskreis. In der oberen Hälfte des Bildschirms werden jetzt alle Gesprächsteilnehmer wie in einem üblichen Videocall dargestellt.

Nutzende können selbst entscheiden, an welchen Gesprächskreisen sie teilnehmen möchten und diese einfach wieder verlassen, indem sie ihr virtuelles Abbild aus dem Kreis herausbewegen. Es kann also innerhalb des Meetingraums mehrere Gesprächskreise geben, zwischen denen die User frei wechseln können. Für den persönlichen Austausch lassen sich Gesprächskreise auch sperren, was Dritten den Zugang verweigert.

Als Moderator:in können Sie außerdem sogenannte „Broadcasts“ starten. Damit erreichen Sie alle Personen unabhängig davon, in welchem Gesprächskreis sich diese befinden. Diese Funktion eignet sich z.B. für kurze Vorträge oder einleitende Erklärungen.  

  • Kosten: Das Tool Wonder kann derzeit unabhängig von der Raumanzahl und der teilnehmenden Gäste kostenlos genutzt werden.
  • Gleichzeitige Nutzer:innen: Nach Angaben des Herstellers können in einem „Space“ insgesamt bis zu 500 Personen gleichzeitig aktiv sein.Die Nutzer:innen tauschen sich in mehreren Gesprächskreisen aus: In einem Gesprächskreis können 14 Personen gleichzeitig miteinander reden.
  • Broadcast-Funktion: Ja
  • Mehrere Moderator:innen: Ja
  • Individualisierbar: Ja
  • Technik /Schwierigkeit: Das Tool kann einfach über einen Internetbrowser genutzt werden. Die Einstiegshürde ist gering und die Bedienung schnell gelernt. Die Nutzeroberfläche ist aktuell nur auf Englisch verfügbar.

HyHyve – Workspace und digitale Party

Eine Alternative zu Wonder ist das ebenfalls aus Deutschland kommende (kostenpflichtige) Tool HyHyve. Es funktioniert nach ähnlichem Prinzip. Auch hier werden die Nutzenden grafisch auf einer Oberfläche repräsentiert, können sich auf dieser bewegen und individuellen Gesprächskreisen beitreten.

Das Online-Netzwerk-Tool HyHyve
Das Netzwerk-Tool HyHyve

Für die Gestaltung der digitalen Räume bietet HyHyve deutlich mehr Optionen: Vom Office bis zur legeren Pool-Party können Sie die Atmosphäre verschieden gestalten und dem jeweiligen Anlass anpassen.

  • Kosten: Das Tool kann kostenfrei getestet und in der Basisversion genutzt werden.
    Die Basisversion erlaubt es eine Standard-Raumkarte und für bis zu 50 Personen zu nutzen. Die Kosten für die volle Nutzung von HyHyve starten bei 0,03€ pro Teilnehmer-Minute.
  • Gleichzeitige Nutzer:innen: Nach Angaben des Herstellers können in einem „Space“ insgesamt 250 Personen gleichzeitig aktiv sein.Ein Gesprächskreis kann aus bis zu 50 Personen gleichzeitig bestehen.
  • Broadcast-Funktion: Ja, aber nur in der kostenpflichtigen „Business“ Version
  • Mehrere Moderator:innen: Jein. „Organisation Admins“ können Broadcasts starten und Teilnehmer:innen auf die „Bühne“ holen. Es sind mehrere Admins möglich.
  • Individualisierbar: Ja, kostenpflichtig.
  • Technik /Schwierigkeit: Einfache Nutzung über den Browser. Die Einstiegshürde für die Erstellung der Räume liegt etwas höher, es kann aber auf vorgefertigte Räume zurückgegriffen werden. Die Nutzeroberfläche ist auf Deutsch und Englisch verfügbar.

SpatialChat – Tool für Events und Networking

Genau wie Wonder und HyHyve setzt auch SpatialChat auf eine grafische Oberfläche, auf der sich die Teilnehmenden frei bewegen können. Die Gesprächskreise bilden sich hier jedoch dynamischer, denn das Tool bietet ein räumliches Klangerlebnis: Je näher sich Personen mit ihren Avataren kommen, desto lauter hören sie sich gegenseitig. Entfernt man sich von der digitalen Gruppe, so hört man die Personen immer leiser und schließlich gar nicht mehr.

Eine weitere Besonderheit ist die direkte Integration von verschiedenen Tools wie Miro und Google Docs, sodass direkt aus SpatialChat gemeinsam an einem Whiteboard gearbeitet werden kann. Dies kann für Workshops oder auch einfach als Feedback-Board oder für Ihre virtuelle Veranstaltung genutzt werden. Auch Bilder oder Videos können direkt auf der grafischen Oberfläche abgelegt werden und sind dann für alle Teilnehmenden zu sehen. Allerdings kann die Steuerung für ungeübte zwischen Whiteboards, Videos und Teilnehmer:innen etwas überfordern.

  • Kosten: SpatialChat ist in der Basisversion für bis zu 50 Personen kostenfrei. Für die volle Funktionalität werden mindestens 49 Dollar pro Monat berechnet.
  • Gleichzeitige Nutzer:innen: Variiert je nach Preispaket, pro Space können mindestes 120 Personen teilnehmen.
  • Broadcast-Funktion: Ja, per „Megaphone”.
  • Individualisierbar: Ja, kostenpflichtig.
  • Technik /Schwierigkeit: Relativ einfache Nutzung über den Browser. Die Steuerung nach dem Drag and Drop Prinzip ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Nutzeroberfläche ist nur auf Englisch verfügbar. Eher für technikaffine Zielgruppen geeignet.

Fazit: Digitales Get-together kann Spaß machen

Neben den hier vorgestellten Online-Networking-Tools gibt es noch viele weitere; jedes hat seine individuellen Vor- und Nachteile. Legen Sie klar fest, welche Funktionen Ihnen wichtig sind und prüfen Sie anschließend, ob Ihr gewähltes Tool dies auch abbilden kann. Bevor Sie eine größere Summe investieren, testen Sie das Tool ausgiebig. Viele Anbieter bieten individuelle Vorführungen und Demo-Versionen an.

Wir halten fest: Uns hat das testen viel Spaß gemacht und wir freuen uns, Sie beim nächsten Networking-Event zu treffen!

Text: Christel Schmuck

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