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Erfolgreiche Führung in hybriden Teams: Herausforderungen erkennen und bewältigen

Im dritten Teil unserer Serie "Erfolgsfaktoren für hybride Teams" tauchen wir tief in das Thema Führung ein. Entdecken Sie, wie Sie eine effektive und vertrauensvolle Führung in hybriden Teams etablieren können.
Frau sitzt vor Bildschirm in Online-Meeting, darüber ein Banner "Erfolgsfaktoren für hybride Teams".

Die moderne Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert, und mit ihr sind hybride Teams zu einem integralen Bestandteil vieler Unternehmen geworden. Die nahtlose Verschmelzung von physischer Präsenz und virtueller Zusammenarbeit stellt neue Anforderungen an Führungskräfte und erfordert innovative Herangehensweisen, um Teams zum Erfolg zu führen. In diesem Beitrag ergründen wir die wesentliche Thematik der Führung in hybriden Teams ein und beleuchten die Schlüsselelemente, die den Unterschied zwischen bloßer Koexistenz und produktiver Synergie ausmachen. 

Was ist eigentlich hybrides Arbeiten? Hybrides Arbeiten ermöglicht den Mitarbeiter:innen Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort und Arbeitszeit. Durch die Kombination von Homeoffice, mobilem Arbeiten und Bürotagen können sie verschiedene Arbeitsorte nutzen. Dies erfordert jedoch den Einsatz digitaler Kommunikationskanäle, da persönliche Interaktionen durch die räumliche und zeitliche Trennung der Teammitglieder eingeschränkt sind.Mehr dazu erfahren Sie in unserem Leitfaden zu hybridem Arbeiten.

Führung in hybriden Teams geht über das traditionelle Modell der Präsenzführung hinaus. Sie erfordert eine sorgfältige Balance zwischen vertrauensvoller Leitung und einer klaren Struktur, die auch auf Distanz effektiv bleibt. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei das gemeinsame Ziel – eine klare, inspirierende Vision, die Teammitglieder unabhängig von ihrem Aufenthaltsort vereint. Doch auch die Herausforderungen der Kontrolle versus Vertrauen sowie die Delegation von Verantwortung in einem hybriden Kontext spielen eine entscheidende Rolle. 

Der Weg zur erfolgreichen Führung in hybriden Teams birgt Chancen für persönliches Wachstum von Führungskräften und Teammitgliedern gleichermaßen. Im Verlauf dieses Artikels werden wir uns intensiv mit den Theorien und Erfahrungen auseinandersetzen, die dieses Thema beleuchten. Zusätzlich bieten wir praktische Werkzeuge, die innerhalb von 72 Stunden umsetzbar sind und dazu beitragen, eine starke, vertrauensvolle und leistungsfähige Führung in hybriden Teams zu etablieren. 
 

Bevor wir loslegen, finden Sie hier zum Aufwärmen noch einige Leitfragen: 

  • Was bedeutet für Sie Führung? 
  • Hat Ihr Team ein gemeinsames Warum? 
  • Wie gerne und gut delegieren Sie Aufgaben? 
  • Leben Sie nach dem Motto “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?” 
  • Wie sehr hat sich ihr Führungsstil verändert, seitdem sie ein hybrides Team führen? 
  • Überfordert Sie die Führungsverantwortung in der hybriden Welt manchmal? 

Was bedeutet erfolgreiche Führung? 

Erfolgreiche Führung umfasst oft die Fähigkeit, Visionen zu entwickeln und zu kommunizieren, klare Ziele zu setzen, Entscheidungen zu treffen, Ressourcen effektiv zu nutzen, Teammitglieder zu motivieren, Konflikte zu bewältigen und eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen. Führungskräfte müssen flexibel sein und sich den Anforderungen und Veränderungen ihrer Umgebung anpassen können. 

In einer hybriden Arbeitswelt, in der Teams über geografische Distanzen hinweg arbeiten, gewinnt die Führung eine neue Dimension. Hier geht es nicht nur darum, die physische Präsenz zu organisieren, sondern auch darum, virtuelle Kommunikationswege zu beherrschen, Vertrauen aufzubauen und die individuellen Stärken jedes Teammitglieds zu fördern. Letztendlich geht es bei Führung darum, Menschen zu inspirieren, zu motivieren und zu unterstützen, damit sie ihr Bestes geben können und gemeinsam erfolgreich sind. Wir betrachten im Folgenden einige Aspekte, die Sie dabei unterstützen können: 
 

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Kontrolle abgeben 

In hybriden Teams ist das Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Vertrauen essenziell. Kontrolle sichert Qualität und Zielverfolgung, darf aber das Teamvertrauen nicht beeinträchtigen. Ein hohes Vertrauensniveau fördert eine produktive Zusammenarbeit. 

Mythos der geringen Produktivität im Homeoffice 

Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts zeigt sich, dass Vertrauen in Mitarbeiter keine Einbahnstraße ist. Über 35% berichten, dass die Produktivität im Home Office gleichbleibend ist, während mehr als ein Fünftel eine Steigerung feststellt. Diese Daten unterstreichen, dass Vertrauen und Produktivität Hand in Hand gehen und fordern Führungskräfte auf, Vertrauen und Flexibilität zu fördern. 

Gemeinsames Warum definieren 

In hybriden Teams ist ein gemeinsames Warum, oder Purpose, zentral. Zum Beispiel könnte ein Team für nachhaltige Produkte das Ziel haben, umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln. Ein klar definiertes gemeinsames Ziel motiviert und gibt Orientierung, stärkt die Zusammenarbeit und fördert eine sinnvolle Arbeitskultur. 

Eigenverantwortung stärken 

Gezieltes Delegieren in hybriden Teams fördert Eigenverantwortung und Teamstärke. In einem Marketingteam kann die Verantwortung für verschiedene Kampagnenaspekte, wie kreative Gestaltung oder Social-Media-Interaktion, verteilt werden. In einem IT-Team könnte ein Entwickler die Implementierung eines Features übernehmen. Klare Erwartungen und regelmäßige Updates schaffen einen Rahmen für eigenständiges Handeln, stärken Vertrauen und Teamdynamik. Gezieltes Delegieren entfesselt das Potenzial der Mitarbeiter und fördert die Teamarbeit. 

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Ihre persönliche Reflexion 

Jetzt ist es an der Zeit, innezuhalten und über die eigenen Führungsfähigkeiten in hybriden Teams nachzudenken. Auf einer Skala von 1 bis 10, wie würden Sie Ihren aktuellen Führungserfolg bewerten? Sind Sie zufrieden mit der Kultur des Vertrauens, die Sie etabliert haben, und der Art und Weise, wie Sie Eigenverantwortung fördern? Dies ist eine Gelegenheit, Ihre Stärken zu erkennen und mögliche Bereiche zur Weiterentwicklung zu identifizieren, um das Potenzial Ihrer hybriden Teams voll auszuschöpfen. Um Sie dabei zu unterstützen, haben wir drei Werkzeuge für Sie zusammengestellt, die Sie innerhalb der nächsten 72 Stunden umsetzen können, um Ihre Führung in hybriden Teams zu stärken: 

Tool 1: Hybrider Team-Lunch 

In der hybriden Arbeitswelt ist es unerlässlich, den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Warum nicht Ihr gesamtes Team zu einem gemeinsamen Mittagessen einladen? Unabhängig vom Standort kann sich jedes Teammitglied virtuell zuschalten. Während sich jeder sein Lieblingsgericht zubereitet, bietet der gemeinsame Lunch vor dem Bildschirm eine wunderbare Gelegenheit zum Austausch. Für die Kolleg:innen, die sich im Büro befinden, kann ein gemeinsamer Raum organisiert werden, um das Erlebnis zu teilen, während der Rest des Teams per Videokonferenz hinzugezogen wird. 

Das Ziel dieses Tools ist nicht nur das gemeinsame Essen, sondern auch das Eintauchen in eine lockere Atmosphäre, in der Sie mehr darüber erfahren, was Ihre Mitarbeiter:innen bewegt und beschäftigt. 

Tool 2: Golden Circle 

Simon Sinek, weltbekannter Führungsexperte und Buchautor, hat ein Konzept namens „The Golden Circle“ entwickelt. Dieses Modell stellt drei zentrale Fragen in den Mittelpunkt, die jedes Unternehmen oder Team beantworten sollte, um eine klare Vision und Mission zu definieren.

Im Zuge eines Workshops können Sie mit Ihren Mitarbeiter:innen Sineks Fragen diskutieren: 

Warum – Die Bedeutung klären: Beginnen Sie mit der zentralen Frage „Warum tun wir, was wir tun?“. Lassen Sie die Teilnehmer über die tieferen Motivationen und Werte Ihres Unternehmens oder Projekts nachdenken. 

Wie – Die Umsetzung erörtern: Gehen Sie zur zweiten Frage über: „Wie setzen wir unser Warum um?“. Diskutieren Sie, welche Strategien und Ansätze verwendet werden, um das Warum in die Praxis umzusetzen. 

Was – Konkrete Handlungen festlegen: Schließen Sie mit der Frage „Was genau tun wir?“. Hier geht es um die konkreten Produkte oder Dienstleistungen. Diskutieren Sie, wie das Warum und das Wie sich in die konkreten Aktionen und Angebote übersetzen. 

Ziel: Entwickeln Sie basierend auf Sineks „Golden Circle“ eine klare Vision für Ihr Unternehmen oder Team und erarbeiten Sie gemeinsam, wie diese Vision in die Praxis umgesetzt werden kann. 

Tool 3: Team Charta 

Seien Sie sich bewusst, dass digitale Kommunikation ihre Tücken hat. Beispielsweise kann der Empfänger den Inhalt einer E-Mail oft negativer interpretieren und verstehen, als vom Absender beabsichtigt. Zudem müssen Gedanken und Gefühle in der digitalen Kommunikation oft bewusster und klarer ausgedrückt werden. Um diese Stolpersteine in einer virtuellen Zusammenarbeit mit eingeschränktem persönlichen Kontakt zu vermeiden, ist es entscheidend, klare Richtlinien für die digitale Kommunikation in Ihrem Team zu etablieren. Entwickeln Sie diese Regeln gemeinsam, um ihre Verbindlichkeit zu erhöhen. 

Ihre Teamcharta könnte Aspekte wie folgt behandeln: 

Effektive Medienkanäle: Klären Sie im Team, welches Medium für welche Kommunikation am besten geeignet ist. Ein Grundsatz sollte lauten: Je komplexer oder emotionaler das Thema, desto direkter sollte der Kommunikationskanal sein. 

 
Meeting-Optimierung: Nutzen Sie die Via-Negativa-Methode, um unnötige Meetings zu reduzieren. Die ROTI-Methode (Return on Time Invested) kann ebenfalls helfen, die Effektivität von Meetings zu bewerten. 

 
Vorbereitung betonen: Legen Sie klare Erwartungen für die Vorbereitung von Meetings fest, einschließlich der Ziele, der Agenda und benötigter Materialien. 

Zusätzlich könnten Sie in Ihrer Teamcharta Punkte wie die Dauer von Online-Meetings, Vorankündigungspflichten und Materialversandfristen behandeln. 

Eine gut durchdachte Teamcharta kann zwar eine Herausforderung in der Erstellung sein, aber sie bietet einen klaren Rahmen und verhindert Missverständnisse. Je früher Sie klare Vereinbarungen treffen, desto besser. 
 
Ziel: Durch klare Kommunikationsregeln und Strukturen in Ihrer Teamcharta legen Sie den Grundstein für eine reibungslose und verständliche Zusammenarbeit. Dies fördert das Vertrauen und die Produktivität innerhalb Ihres Teams und trägt maßgeblich zum Gesamterfolg Ihres Unternehmens bei. 

Fazit 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Führung in hybriden Teams nicht nur eine Herausforderung darstellt, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit bietet. Indem Führungskräfte eine Kultur des Vertrauens schaffen, Eigenverantwortung fördern und auf klare Kommunikation setzen, können sie das volle Potenzial dieser modernen Arbeitsweise ausschöpfen. 

Hybride Teams zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus, die es ermöglicht, individuelle Arbeitsweisen anzupassen und sowohl die Motivation als auch die Leistung zu steigern. Dies gelingt besonders dann, wenn eine unterstützende Führung und klare Strukturen gegeben sind. Vertrauen wird hierbei zum zentralen Bindemittel, das eine offene Kommunikation fördert, den Teamgeist stärkt und Innovationen begünstigt. Mit dem geschickten Einsatz digitaler Werkzeuge, der Förderung von Selbstführung und klaren Verantwortlichkeitsstrukturen können Führungskräfte ihre Teams effektiv durch die digitale Arbeitslandschaft navigieren. 

In Zeiten, in denen traditionelle Arbeitsmodelle einem Wandel unterliegen und physische Präsenz mit virtueller Zusammenarbeit verschmilzt, wird flexible Führung immer wichtiger. Eine meisterhafte Navigation durch die Dynamik hybrider Teams ermöglicht es Führungskräften, engagierte und leistungsstarke Teams zu formen, die bereit sind, die Herausforderungen und Chancen der heutigen Arbeitswelt gemeinsam anzugehen. 

Bleiben Sie gespannt: Im letzten Teil unserer Serie werden wir uns intensiv mit dem Erfolgsfaktor Selbstmanagement auseinandersetzen. Freuen Sie sich auf den Beitrag im Dezember 2023. 

Sandra Karner’s Leitsatz lautet „Erfolgreiche Unternehmen haben starke Teams“. Sie ist als selbständige Team-Coachin, Beraterin und Trainerin angetreten, um erfolgreiche und motivierte Teams zu formen. Sie verfügt über eine langjährige Erfahrung als Change Agent, Agile Coach, Scrum Master, Projektleiterin, Führungskraft, Moderatorin und Speakerin.

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