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Digitalisierung im Mittelstand: Fünf aktuelle Studien beleuchten den Status Quo

Fünf aktuelle Studien beleuchten die Herausforderungen und Fortschritte. Entdecken Sie, wie kleine und mittlere Unternehmen ihre digitale Transformation gestalten und welche Unterstützung das Mittelstand-Digital Zentrum Berlin bietet.
Studien belegen: Digitalisierung in Deutschland stagniert

Die Digitalisierung stellt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine zentrale Herausforderung dar, die entscheidend für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsstärke in einer sich schnell verändernden Wirtschaftslandschaft ist. Sie bietet umfangreiche Chancen zur Effizienzsteigerung, zur Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle und zur Erhöhung der Resilienz gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen.

Update: Die OECD hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die das deutsche KI-Ökosystem bewertet und wichtige Erkenntnisse u.a. für kleine und mittlere Unternehmen liefert. Die Ergebnisse zeigen auf, wie KMUs ihre Wettbewerbsfähigkeit durch den strategischen Einsatz von KI-Technologien steigern können. Die zentralen Ergebnisse wurden in dieser OECD-Studie als SWOT-Analyse dargestellt, also in Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des KI-Standorts Deutschland untergliedert. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt KI im Mittelstand.

Fünf aktuelle Studien beleuchten jedoch, dass viele KMU trotz des klaren Nutzens, den die Digitalisierung bieten kann, vor großen Herausforderungen stehen. Diese Studien zeigen auf, dass der Fortschritt in der Digitalisierung oft hinter den Erwartungen zurückbleibt und die Unternehmen Schwierigkeiten haben, digitale Technologien effektiv zu integrieren und zu nutzen.

In diesem Kontext geben der Digitalisierungsindex 2023, der KfW-Innovationsbericht 2023, die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023 sowie das fortgeschriebene Kompetenzbarometer Fachkräftesituation des IW tiefe Einblicke in den aktuellen Stand und die spezifischen Herausforderungen der Digitalisierung im deutschen Mittelstand. Jede dieser Studien beleuchtet unterschiedliche Aspekte und liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie KMU digitale Transformationen angehen und welche Barrieren sie überwinden müssen.

Das Wichtigste der vier Studien in Kürze

Der Digitalisierungsindex 2023 des IW Köln gibt Aufschluss darüber, dass der Fortschritt in der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft ins Stocken geraten ist. Der Indexwert hat leicht nachgelassen und spiegelt eine Verlangsamung der Adaptation neuer Technologien wider. Besonders bei kleinen Unternehmen lässt sich eine leichte Rückentwicklung beobachten. Die Studie legt nahe, dass nicht nur technische, sondern auch strukturelle und organisatorische Hürden die Entwicklung hemmen.

Der KfW-Innovationsbericht Mittelstand 2023 hebt hervor, dass die Innovationstätigkeit in mittelständischen Unternehmen auf einem gleichbleibenden Niveau verharrt. Trotz einer Erholung von den wirtschaftlichen Einschränkungen der Corona-Pandemie bleiben Innovationsaktivitäten vieler KMU auf einem niedrigen Niveau. Die Untersuchung zeigt, dass insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen an Innovatoren verlieren, was langfristige Auswirkungen auf deren Wettbewerbsfähigkeit haben könnte.

Die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023 dokumentiert, dass Unternehmen ihren eigenen Digitalisierungsgrad lediglich als „befriedigend“ einschätzen. Obwohl viele den Einsatz digitaler Technologien zur Flexibilisierung der Arbeitsweise und zur Kostensenkung nutzen, bleibt die Umsetzung größerer digitaler Transformationsprojekte aufgrund von Ressourcenmangel und anderen Herausforderungen oft unvollständig.

Das Kompetenzbarometer des IW zur Fachkräftesituation in Digitalisierungsberufen bis 2027 zeigt einen deutlichen Mangel an qualifizierten Fachkräften, der sich in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter verschärfen wird. Der Studie zufolge gibt es vor allem bei Experte:innen mit höheren Bildungsabschlüssen eine wachsende Lücke, was die Implementierung fortschrittlicher digitaler Technologien in KMU erschwert.

KI im Mittelstand: Einsatz wächst um 24 Prozent

Insbesondere die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023 bietet aufschlussreiche Daten, da sie sich direkt mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den betrieblichen Alltag auseinandersetzt und Einblicke in die praktische Anwendung sowie die Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz in deutschen Unternehmen bietet:

  • Digitale Transformation unter Krisenbedingungen: Unternehmen setzen trotz anhaltender globaler und nationaler Krisen die Digitalisierung fort. Der durchschnittliche Digitalisierungsgrad wird von den Unternehmen mit der Schulnote 3 („befriedigend“) bewertet.
  • Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Die Nutzung von KI-Technologien nimmt zu. Der Anteil der Unternehmen, die KI oder Machine Learning bereits einsetzen oder dies in Zukunft planen, ist um 24 Prozentpunkte gestiegen. Dies unterstreicht, wie KI zunehmend in der deutschen Wirtschaft Fuß fasst.
  • Digitalisierung als Effizienztool: Hauptmotive für Digitalisierungsbestrebungen sind flexibles Arbeiten, Qualitätsverbesserung und Kosteneinsparungen, weniger jedoch die Förderung von Innovationen oder die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
  • Herausforderungen und Hindernisse: Zu den größten Herausforderungen zählen der Mangel an Zeit und hohe Komplexität der digitalen Transformation sowie rechtliche Unsicherheiten, die eine effektive Datennutzung behindern.

Die OECD-Studie zur Künstlichen Intelligenz in Deutschland bietet detaillierte Einblicke und wertvolle Empfehlungen, die speziell für KMUs von Interesse sind. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie lassen sich in den Bereichen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des KI-Standorts Deutschland zusammenfassen:

Stärken

  • Deutschland ist führend in der KI-Forschung und -Entwicklung.
  • Leistungsstarke Supercomputer unterstützen die Forschung.
  • Der menschzentrierte KI-Ansatz fördert Akzeptanz und Effektivität.
  • KI und Nachhaltigkeit werden für die Dekarbonisierung genutzt.

Schwächen

  • Unternehmen setzen KI langsamer um als die Forschung voranschreitet.
  • Mangel an qualifizierten KI-Fachkräften und Gender-Gap.
  • Innovationsmüdigkeit und Risikoaversion bremsen KI-Technologien.
  • Fehlende zentrale Führung und lückenhafte Breitbandinfrastruktur.

Chancen

  • Der „KI-Hype“ kann die Einführung von KI-Anwendungen beschleunigen.
  • Politische Maßnahmen könnten die Durchdringung in kritischen Branchen fördern.
  • Tradition der Sozialpartnerschaft unterstützt inklusive Politikgestaltung.
  • Nachhaltige KI kann zur Dekarbonisierung beitragen.

Risiken

  • Langsame Einführung könnte internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährden.
  • Bias in KI-Systemen und Datenschutzbedenken könnten das öffentliche Vertrauen schwächen.
  • Rechenkapazitäten stellen eine Gefahr für Nachhaltigkeitsziele dar.

Empfehlungen

Zur Förderung des KI-Transfers an KMU und Start-ups in Deutschland wurden mehrere Empfehlungen ausgesprochen. Diese beinhalten die Verbesserung der Sichtbarkeit staatlicher Förderprogramme, die Erarbeitung von regulatorischen Leitlinien für den ethischen Umgang mit Daten, die Stärkung des Zugangs zu hochwertigen Daten und die Überarbeitung von Steueranreizen zur Unterstützung der KI-Einführung. Zusätzlich wird empfohlen, den Zugang zu Finanzmitteln für KI-Start-ups zu verbessern und die Beschaffungsverfahren zu vereinfachen, um faire Chancen für Start-ups und etablierte Unternehmen zu gewährleisten.

Diese Erkenntnisse bieten wertvolle Hinweise für KMUs, um KI strategisch zu nutzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Weitere Details zur Studie finden Sie hier.

Handlungsbedarf und Unterstützungsangebote

Insbesondere die letztgenannten Erkenntnisse unterstreichen den Bedarf an gezielter Unterstützung für den Mittelstand, um die digitale Transformation effektiv zu gestalten. Das Mittelstand-Digital Zentrum Berlin nimmt sich dieser Herausforderungen an und bietet ein breites Spektrum an Maßnahmen zur Unterstützung der KMU. Diese reichen von Informationsveranstaltungen und Workshops bis hin zu Digitalisierungsprojekten, um nicht nur über die Potenziale der Digitalisierung zu informieren, sondern auch praktische Umsetzungshilfen zu bieten.

So ist das Zentrum speziell darauf ausgerichtet, KMU bei der Implementierung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu unterstützen. Durch eine gezielte Unterstützung sowohl in Bezug auf Wissensvermittlung als auch praktische Umsetzung begleitet das Zentrum mittelständische Unternehmen dabei, das volle Potenzial der Künstlichen Intelligenz auszuschöpfen. Dieser Fokus auf die Förderung von KI-Anwendungen wird auch zukünftig eine zentrale Rolle im Angebot des Mittelstand-Digital Zentrums Berlin spielen, um mittelständischen Unternehmen dabei zu helfen, in einer zunehmend digitalisierten Welt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Sie suchen Unterstützung bei der KI-Integration? Sprechen Sie uns an!

Wenn Sie und Ihr Unternehmen auch vor der großen und wichtigen Herausforderung „Künstliche Intelligenz“ stehen und hierbei Unterstützung benötigen, können Sie kostenlos auf die Angebote des Mittelstand-Digital Zentrums Berlin zurückgreifen. Nutzen Sie die kostenlosen Angebote des Zentrums, um wettbewerbsfähig zu bleiben und langfristigen Erfolg zu sichern. Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung oder melden Sie sich für eine der kostenfreien Veranstaltungen an.

Quellen:

https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Innovationsbericht/KfW-Innovationsbericht-Mittelstand-2023.pdf

https://www.dihk.de/resource/blob/111692/c2c84c03f399bb4c8bf59dd199426c29/dihk-digitalisierungsumfrage-2023-data.pdf

https://www.iwkoeln.de/studien/alexander-burstedde-fachkraeftesituation-in-digitalisierungsberufen-beschaeftigungsaufbau-und-fachkraeftemangel-bis-2026.html

https://www.iwkoeln.de/studien/jan-buechel-marc-scheufen-dennis-bakalis-digitalisierung-der-wirtschaft-in-deutschland-2023.html

https://doi.org/10.1787/8fd1bd9d-de

Text: Alexander Krug

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