Das kürzlich verabschiedete Energieeffizienzgesetz legt den Fokus auf die Nachhaltigkeit der digitalen Infrastruktur. Laut Bitkom ist es ein Meilenstein für klimaneutrale Rechenzentren in Deutschland. Doch neben den großen Playern sind es vor allem mittelständische Unternehmen, die sich an die neuen Vorgaben anpassen müssen.
Bedeutung des Gesetzes
Das Energieeffizienzgesetz stellt konkrete Anforderungen an Unternehmen mit hohem Energieverbrauch. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind verpflichtet, Energie- oder Umweltmanagementsysteme einzurichten und spezifische Anforderungen zu erfüllen. Das Wissen über das Gesetz ermöglicht es Unternehmen, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und Strafen zu vermeiden. Es bietet auch die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und ökonomische Vorteile zu erzielen. KMU sind hier oft flexibler und agiler als große Konzerne, was ihnen ermöglicht, schneller auf Veränderungen zu reagieren. Das Energieeffizienzgesetz stellt jedoch auch sie vor Herausforderungen:
- Energieeffizienz: Unternehmen, die eigene Rechenzentren betreiben oder planen, müssen sicherstellen, dass diese den neuen Energieeffizienzstandards entsprechen. Das kann Investitionen in neue Technologien oder Anpassungen bestehender Systeme bedeuten.
- Abwärmenutzung: Eine der größten Chancen des Gesetzes ist die Nutzung von Abwärme. Unternehmen könnten von der Abwärme ihrer Rechenzentren profitieren, indem sie diese zum Heizen von Bürogebäuden oder Produktionsstätten nutzen.
- Regulatorische Anforderungen: Unternehmen müssen sich mit den neuen regulatorischen Anforderungen auseinandersetzen und sicherstellen, dass sie diese erfüllen. Das kann zusätzliche administrative Aufgaben bedeuten.
- Verpflichtungen für Unternehmen: Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von über 15 GWh müssen ein Energie- oder Umweltmanagementsystem einrichten. Es ist wichtig zu betonen, dass sich die Verpflichtung nun nach dem Energieverbrauch des Unternehmens richtet und nicht nach der Unternehmensgröße.
Chancen für KMU
Das Energieeffizienzgesetz bietet jedoch nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen:
- Wettbewerbsvorteil: KMU, die die Vorgaben des Gesetzes nicht nur erfüllen, sondern darüber hinausgehen, können sich als Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit positionieren. Das kann zu einem Wettbewerbsvorteil führen und das Unternehmensimage stärken.
- Kosteneinsparungen: Durch Investitionen in energieeffiziente Technologien können Unternehmen langfristig Energiekosten sparen. Die Nutzung von Abwärme kann zusätzlich zu Kosteneinsparungen führen.
- Fördermöglichkeiten: Es ist zu erwarten, dass es Förderprogramme für mittelständische Unternehmen geben wird, die in energieeffiziente Technologien investieren. Das kann den finanziellen Aufwand für die Anpassung an die neuen Vorgaben reduzieren.
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Digitale Technologien als Schlüssel zur Energieeffizienz
Das Energieeffizienzgesetz legt den Grundstein für verbesserte Energieeffizienzmaßnahmen. In dieser Hinsicht sind digitale Werkzeuge und Techniken von zentraler Bedeutung. Sie bieten Unternehmen eine Fülle von Möglichkeiten, ihre Energieeffizienz zu steigern.
- Echtzeit-Monitoring: Durch die Integration von Sensoren, Geräten und Netzwerksystemen können Firmen ihren Energieverbrauch in Echtzeit verfolgen und regulieren. Dies erlaubt eine genaue Überwachung des Energieverbrauchs und das Aufdecken von Einsparmöglichkeiten.
- Digitale Energiemanagementsysteme: Mit digitalen Tools können Unternehmen Systeme zur Energieüberwachung implementieren und betreiben. Diese Systeme sammeln und bewerten Energieverbrauchsdaten, um ineffiziente Segmente zu identifizieren. Auf dieser Grundlage können gezielte Schritte unternommen werden, um den Energieverbrauch zu minimieren.
- Analyse von Energiedaten: Durch den Einsatz von Datenanalysetools und Algorithmen des maschinellen Lernens können Vorhersagen über zukünftige Energieverbrauchstrends getroffen werden. Dies erleichtert die vorausschauende Planung von Maßnahmen zur Energieeffizienz und eine effektivere Zuweisung von Ressourcen.
- Prozessautomatisierung: Die Digitalisierung erlaubt es, Prozesse zu automatisieren, was zu einem sparsameren Energieverbrauch führt. Mithilfe intelligenter Systeme können energieaufwändige Prozesse optimiert und der Energieverbrauch gesenkt werden.
- Remote-Monitoring und -Steuerung: Digitale Lösungen erlauben es Unternehmen, ihre Energiesysteme aus der Distanz zu überwachen und zu kontrollieren. Dies sorgt für eine effektive Kontrolle des Energieverbrauchs und der Effizienz über verschiedene Standorte hinweg, was zu schnelleren Anpassungen und Energieeinsparungen beiträgt.
- Energiesparende Apps und Werkzeuge: Es gibt zahlreiche mobile Anwendungen und Web-Tools, die KMU in Sachen Energieeffizienz unterstützen. Diese Tools bieten Ratschläge zur Energieeinsparung, Vergleiche des Energieverbrauchs mit anderen Firmen oder Hinweise zu energieeffizienteren Geräten. KMU können diese Hilfsmittel verwenden, um ihr Verständnis für Energieeffizienz zu vertiefen und passende Maßnahmen zu ergreifen.
Fazit
Digitale Technologien ermöglichen Unternehmen, ihre Energieeffizienz zu steigern und dabei wirtschaftliche und umweltfreundliche Vorteile zu erzielen. Durch präzise Kontrolle des Energieverbrauchs und den Einsatz fortschrittlicher Technologien können Unternehmen zukunftsfähig und konkurrenzfähig bleiben. Es ist entscheidend, dass KMU die Chancen der Digitalisierung voll ausschöpfen und gesetzliche Vorgaben umsetzen. Das Mittelstand-Digital Zentrum Berlin steht ihnen als verlässlicher Partner zur Seite, um sie auf diesem Weg der Energieeffizienz und Digitalisierung zu begleiten und gemeinsam nachhaltige Erfolge zu erzielen.
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Quellen: