+49 30 533206 – 570

Projekte-Hotline: +49 3327 5658 – 28

info@digitalzentrum.berlin

Eine Wein-App für den neuen Wein?

Eine Wein-App für den neuen Wein?

Das Unternehmen.

Landwirt Helmut Bäßmann und IT-Manager Günter Depke aus Meitze bauen in der Region Hannover Wein an. Auf aktuell 15.000 Quadratmetern wachsen nun 4500 Pflanzen der Weißweinsorten Solaris und Grauburgunder. Mit der ersten Weinlese rechnen die Neuwinzer erst 2022. Sie setzen kein Glyphosat ein und kalkulieren mit einem Ertrag von etwa 12.000 bis 14.000 Flaschen pro Jahr, die zum Teil über das Internet vertrieben werden sollen.

Wir wollen die Region für den Vertrieb von Wein aus Niedersachsen vorbereiten. Im Projektverlauf mit Mittelstand-Digital Zentrum Berlin habe ich erkannt, dass wir von vorn herein digital denken müssen. Welche digitalen Vertriebskanäle für Wein gibt es? Lohnt sich die Erstellung einer eigenen Wein-App? Wir wissen nun, wie digitale Produkte, beispielsweise eine App, unser Kerngeschäft ergänzen kann. Die umfassende Analyse hat uns geholfen, wertvolle Erkenntnisse für unser Geschäftsmodell zu gewinnen.

Die Herausforderung.

Die Bäßmann-Depke GbR hat im Mai 2020 erfolgreich Weinneuanpflanzungen begonnen. Darauf aufbauend müssen die beiden Weinbauern nun ein Geschäftsmodellkonzept erarbeiten.

Der Weinanbau in Niedersachsen befindet sich noch in den Kinderschuhen. Denn Wein kann dort erst seit 2016 infolge einer veränderten Gesetzeslage angebaut werden. Weinbau Bäßmann-Depke GBR nutzten dies und investierten. Nun muss das Unternehmen Pionierarbeit auf dem Gebiet leisten. Im Hinblick auf die Zielgruppe, sind die Herausforderungen noch nicht voll erschlossen. Viele Richtungsentscheidungen müssen noch getroffen werden.

 

Die Corona-Pandemie stellte bisher kein Hemmnis bei der Entwicklung des Geschäftsmodells dar, denn der Fokus liegt aktuell auf dem Wachstum der Reben.

 

Folgende Fragen stehen zur Überlegung: Welche Probleme werden zur Schärfung des Vision Claims (= Motto oder Slogan der zukünftigen Ziele und Visionen) und des Wertversprechens zuerst adressiert? Welche Lösungsansätze sind für die Entwicklung des Unternehmens aktuell z.B. mit digitalem Vertrieb am sinnvollsten? Welche digitalen Vertriebskanäle für Wein gibt es? Lohnt sich die Erstellung einer eigenen Wein-App?

Diese rückverfolgbaren und transparenten Lieferketten sicherzustellen, ist eine besondere Herausforderung. Sola Bonum steht vor der Fragestellung, wie es das intralogistisch, organisatorisch und technisch umsetzen kann.

 

Denn das Unternehmen bekommt pro Tag mehrere Tonnen Kartoffeln von verschiedenen Landwirten angeliefert, die es in einem umfangreichen Prozess verarbeitet. Sola Bonum muss sicherstellen, dass am Ende des Verarbeitungsprozesses nachvollziehbar ist, woher die einzelne Kartoffel oder Zwiebel stammt.

 

Transparente und rückverfolgbare Lieferketten sind auch deshalb eine große, organisatorische Herausforderung, weil Betriebsgrenzen oftmals historisch sehr definiert aufgestellt sind: alle Informationen, die ein Unternehmen innerhalb dieser Grenzen ansammelt, werden meist innerhalb eigener Datensilos gespeichert, verarbeitet und selten nach außen getragen.

 

So basiert auch das Informationsmanagement von Sola Bonum noch auf älteren Systemen und organisatorischen Vorgehensweisen, welche viele Medienbrüche innerhalb der betrieblichen Prozesse aufweisen. Daher sollte Sola Bonum zunächst eine leistungsstarke und unternehmensübergreifende Lösung einführen, bevor es technische Innovationen als Insellösungen in die Prozesse integriert.

 

Die ganzheitliche Lösung sollte die branchenspezifischen Anforderungen abdecken. Hierzu fehlt ein Marktüberblick, der diese speziellen Anforderungen sowie die des Unternehmens aufnimmt.

Die Ziele.

or allem eine Schärfung der Bedürfnisse der Zielgruppe sowie IT-Umsetzungsmöglichkeiten stehen im Fokus der Begleitung durch das Kompetenzzentrum Berlin.

 

Es sollen digitale Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens aufgezeigt und die Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Unter anderem soll für Weinbau Bäßmann-Depke GbR der App-basierte Vertrieb – als Ergänzung zur Direktvermarktung – sowie deren Integration in das Geschäftsmodell dargelegt werden. Deshalb war erforderlich, die wichtigsten Kundensegmente für die App sowie potentielle Kundenwünsche und -besonderheiten zu kennen. Mit diesem Wissen lässt sich eruieren, über welche Kanäle und Touchpoints das Unternehmen mit Kunden kommuniziert und wie es die Beziehung zu ihnen aufbauen und pflegen kann.

Die Vorgehensweise.

In einem ersten Vorgespräch mit einem der beiden Geschäftsführer wurde die Ausgangssituation und die Erwartungen abgesteckt. Das Projekt wird schriftlich fixiert. Es werden Ziele, Projektplan inkl. Meilensteine, Verantwortlichkeiten festgelegt.

 

Es fanden zwei Online-Sessions und ein Vor-Ort-Besuch durch das Team von _Gemeinsam digital statt. Zunächst wurde eine Analyse des Marktumfeldes und digitaler Anwendungen im Bereich Smart Farming, digitale Lieferdienste, sowie ERP-Systeme für Unternehmen im landwirtschaftlichen Bereich vorgenommen und für das Unternehmen aufbereitet. Mit Hilfe einer Persona näherten wir uns den Bedürfnissen der Zielgruppe an.

 

Der zweite Termin galt der Ideenfindung zu innovativen Geschäftsmodellelementen auf Basis der Analysen des Kompetenzzentrums.

 

Es wurde eine Analyse des Marktumfeldes und digitaler Anwendungen im Bereich Vertrieb vorgenommen und für das Unternehmen aufbereitet.

 

Eine Persona half dabei, sich ein Zielkundensegment zu erschließen.

 

Die Lösungen.

Eine eigene Wein-App?

 

Die Analyse ergab, dass viele Wein-App-Unternehmen (z.B. WineMeister oder Sommelier Prive) sich nicht im Markt halten können. Dies ist aufgrund des “Winner takes it all”-Prinzips im digitalen Umfeld nicht überraschend.

 

Für Weinbau Bäßmann-Depke GbR ist ein Anschluss an die bestehenden europäischen marktführenden Apps zunächst ratsamer, als selbst eine App zu erstellen: Hierfür fehlen dem Unternehmen die Kompetenzen.

 

_Gemeinsam digital empfahl mögliche Partnerunternehmen: Dafür prüfte das Team den größten Anbieter Vivino (42 Mio. Nutzer, 12 Mio. Weine) und andere Apps. Die Online-Wein-App bietet ein digitales Forum, in der jeder Wein sowohl von ExpertInnen als auch von KundInnen in verschiedenen Kategorien wie Preis, Geschmack und Kompatibilität mit anderen Speisen bewertet wird. Infolgedessen erstellt die App ein Geschmacksprofil (Ausbau, Aromen, Duft etc.), um potentiellen KundInnen eine einzigartige Beratung zu bieten. Der Hersteller eines Qualitätsweines kann seinen Wein über 40 Mio. KundInnen präsentieren. Das Vivino-Team gibt ebenfalls Feedback zum Produkt bevor es in den Handel kommt und unterstützt beim internationalen Verkauf sowie mit einem für KundInnen besonders komfortablen 2-Klick-Bestellsystem. Nachteil für das Unternehmen war, dass der Regionalitätsbezug eher gering ist. Andererseits wurden die Vorteile abgewogen, die mit der App einhergehen: Der Weinhof Bäßmann-Depke wird überregional über die App bekannt – beispielsweise bei Niedersachsen-FreundInnen im “Exil”. Handlungsempfehlung war, die App als einen möglichen Vertriebskanal zu nutzen. Parallel sollte die Direktvermarktung im Fokus stehen und nicht durch zu großen Mengenabsatz bei Vivino etc. verhindert werden. App-basierter Vertrieb: DistillerDetectable, Drync, Vivino

 

Eine andere praktische App bildet die Entdeckung neuer Flaschen ab: Distiller und Detectable lassen die Flaschen von ExpertInnen bewerten (Vivino setzte bisher noch auf Nutzerbewertungen). Hier gibt es viele nützliche Funktionen, wie nach Namen, Etikett, Geschmack & Preis, Kaufmöglichkeit (on- & offline) und Nutzerbewertungen zu filtern.

Art des benötigten Umsetzungspartners/ Dienstleisters
 

App-basierter Vertrieb: DistillerDetectable, Drync, Vivino

 
Komplexität bei der Entwicklung & Einführung der Lösung
 
Hoch*

*Hinweis: Die Komplexität kann je nach Anforderungen, Investitionsbedarf, Schulungsbedarf, etc. der Aufgabenstellung stark variieren

 
Dauer der Einführung
 
6 Monate
Systemkosten für den Betrieb der Lösung pro Monat
 
unter 200 €
Investitionskosten für die Lösung
Methoden.
  • Persona
  • Business Model Canvas
Projektlaufzeit.

Q3-2020 bis Q4-2020

Beteiligte.

Das Unternehmen

 

Weinbau Bäßmann-Depke GBR

 

Adresse: Gailhofer Str. 15, 30900 Wedemark
Ansprechpartner: Günter Depke
Mail: guenter.depke@t-online.de
Unternehmensgröße: 2 Mitarbeiter/-innen
Branche: Landwirtschaft

Der Projektumsetzer

 

Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)

 

Französische Strasse 9
10117 Berlin
Web: www.hiig.de

 

Ansprechpartnerin: Annika Ulich (Projektmanagerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Mail: annika.ulich@hiig.de

Nichts mehr verpassen:
Bleiben Sie informiert.

    Nichts mehr verpassen:
    Bleiben Sie informiert.